Eine Gruppe chinesischer Manager beschäftigte sich für ihre berufliche Weiterentwicklung intensiv mit interkultureller Kompetenz und internationalem Teambuilding. Die Seminare bilden ein Modul des GIZ-Projekts „Capacity Building zur Förderung eines nachhaltigen wirtschaftlichen Strukturwandels und zur industriellen Modernisierung der Stadt Jincheng“. Zur Seminarleitung wurde die Chinaexpertin Monika Krause von den Carl Duisberg Centren nach Jincheng entsandt.
Jincheng, VR China
Jincheng liegt 700 km südlich von Beijing in der Provinz Shanxi und hat ca. 500.000 Einwohner
Zielgruppe und Inhalte der Manager-Weiterbildung
Mehr als 90 chinesische Unternehmer nehmen in dem noch laufenden Projekt in mehreren Gruppen teil. Zu diesem gehören ein 5-wöchiges Ausbildungsprogramm in China und eine daran anschließende Reise nach Deutschland. Inhalte der Seminare in China, die von deutschen Fachreferenten durchgeführt werden, sind neben dem von Monika Krause begleiteten Modul u.a.:
- Change Management
- Industrie 4.0
- Strukturwandel
- Optimierung von Produktionsverfahren
- Risiko- und Innovationsmanagement.
Damit werden die Unternehmer fit gemacht für zukunftsweisende Themen und internationale Perspektiven und Entwicklungen.
Tipps chinesischer Unternehmer für deutsche Manager
Spannend war die Reflexion der Seminarteilnehmer zu kulturbedingten Unterschieden zwischen deutscher und chinesischer Arbeitsweise. In einer Übung zum Perspektivwechsel fragte Monika Krause die Teilnehmer: „Welche Tipps geben Sie Deutschen, die erfolgreich Geschäfte mit Chinesen machen möchten?“
Folgende Empfehlungen gaben die chinesischen Unternehmer

Foto: Monika Krause
Was sich übersetzt und mit Erklärungen folgendermaßen wiedergeben lässt:
- „Vorgänge vereinfachen, um unnötige Arbeit zu vermeiden“(damit ist gemeint, dass Arbeitsprozesse in deutschen Partnerunternehmen oft als zu komplex und langwierig wahrgenommen werden);
- „Redeweise“ (Chinesen sprechen häufig indirekt, wenn z. B. „nein“ gesagt wird, könnte es lediglich bedeuten, dass sie den Preis verhandeln wollen);
- „Beim Essen Probleme besprechen“(Chinesen ist es wichtig, beim gemeinsamen Essen und (Alkohol-)Trinken eine persönliche Beziehung zum Geschäftspartner aufzubauen. In diesem Umfeld werden heikle Themen und Konflikte leichter angesprochen als am Verhandlungstisch);
- „Tolerant sein“(z. B. in Bezug auf Pünktlichkeit und Termintreue).
Im Modul „International Teambuilding“ übten sich die Teilnehmer mit viel Begeisterung an der „Marshmallow Challenge“. Dies ist eine Übung, in der mit Spaghetti, Marshmallows und Klebeband ein möglichst hoher Turm gebaut wird. Sie dient dazu, Teamdynamiken und Teamrrollen zu erkennen.
Rechts das stolze Siegerteam:

QuinteSentio Blogbeitrag Monika Krause, GIZ-Projekt in China, Carl-Duisberg-Centren
Ein Fazit
Die Teilnehmer interessierten sich sehr für eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Kultur“. Denn die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und China und die Art und Weise, miteinander Geschäfte zu machen, sind beträchtlich. Das wussten die Unternehmer aus ihren Praxiserfahrungen zu bestätigen. Erfolgreiche Geschäftsbeziehungen setzen eine gute Kommunikation, Toleranz und Offenheit – und damit interkulturelle Kompetenz – voraus. Und die kann erlernt werden.
Fotos: Monika Krause