Resilienz und Achtsamkeit

Wann und Wo: Donnerstag, 10. November 2022 – 17.00-20.00 Uhr, online (Zoom)
Kosten: 120,- Euro p. P. zzgl. MwSt.
Gruppengröße: mind. 5 bis max. 15 Personen
Anmeldung: per Mail an uns

 Ein Beitrag von Charlotte Bock

Um besser zu verstehen, worum es in diesem Workshop geht, hat Charlotte mit Antje Gorgas zu ihrem Workshop ein Interview geführt. Lesen Sie rein:

Charlotte: Liebe Antje, am Donnerstag, den 10.11.2022, findet von 17 – 20 Uhr dein Online-Workshop zum Thema Resilienz und Achtsamkeit statt. Wir freuen uns schon sehr darauf und vor allem auch auf dich! Lass uns gerne zunächst daran teilhaben, wer du bist und was dich ausmacht: Zu deiner Person: „Wer bist du“ und welches sind deine Hintergründe und deine Schwerpunkte?

Antje: Zunächst gerne zu mir persönlich. Ich bin verheiratet, habe zwei Töchter und seit gut 5 Jahren begleitet uns unsere Labradorhündin durchs Leben. Ich bin sehr ländlich aufgewachsen und habe die Liebe zur Natur nie verloren, auch wenn wir jetzt in München leben. Ich liebe Bücher und ich genieße unseren Garten. Meine Selbständigkeit seit nunmehr über 5 Jahren und die Möglichkeit, online arbeiten zu können, empfinde ich als ein großes Geschenk. Von meinem fachlichen Hintergrund bin ich gelernte Diplomkauffrau und habe 18 Jahre in einer international tätigen Bank gearbeitet. Hier habe ich zunächst das Kundengeschäft kennengelernt, bevor ich in die Führungskräfteentwicklung gewechselt bin. Bis zu meinem Entschluss zur Selbständigkeit habe ich alle Facetten der Personalentwicklung von der Einzelbetreuung über Teamentwicklung bis zur bankweiten Einführung eines 360Grad Feedbacks erlebt.

Was kann ich mir als Laie unter den Stichwörtern Resilienz und Achtsamkeit vorstellen?

Wenn wir auf unser bisheriges Leben blicken, werden wir immer wieder auf Situationen stoßen, die uns mächtig herausgefordert haben. In der Regel haben wir uns diese schwierigen Zeiten nicht selbst ausgesucht, sondern sind damit konfrontiert worden. Wir haben das Gefühl, kalt erwischt worden zu sein. Und das ist gar nicht so einfach, damit umzugehen. Und genau für diese Situationen steht Resilienz.

  • Wie schnell finden wir wieder zurück auf die Straße?
  • Wie lange brauchen wir, aufzustehen und weiterzumachen?
  • Und wie verarbeite ich diese Situation, um daraus zu lernen und diese Kenntnisse bei der nächsten Herausforderung anwenden zu können?

Die Achtsamkeit unterstützt uns, genau hinzuschauen. Wir werden uns darüber bewusst, was genau jetzt da ist.

  • Was passiert da gerade mit mir?
  • Wie geht es mir dabei und was brauche ich, um gut mit der Situation umgehen zu können?

Durchatmen, den Kopf frei bekommen, Handlungsmöglichkeiten eruieren. Das ist schon ein Tool, um wieder in die eigene Wirksamkeit zu kommen. Viele andere Möglichkeiten besprechen und erleben wir gemeinsam im Workshop.

Was begeistert dich selbst an den Themen Resilienz und Achtsamkeit? Was bereitet dir Freude daran?

Mich begeistert speziell, dass alles was wir für Resilienz und Achtsamkeit brauchen, bereits in uns ist. Um uns mit diesen Themen zu befassen, benötigen wir nur unser ganz individuelles „Erleben“. Wir müssen nichts Neues machen oder erschaffen, sondern wir arbeiten mit dem, was bereits da ist, was wir bereits erlebt haben. Das Schöne ist, dass wenn wir genau darauf schauen und Achtsamkeit für das bereits Durchlebte entwickeln, dann entsteht auch Bewusstheit darüber:

  • Wie habe ich diese Situationen gemeistert?
  • Was nehme ich daraus für das nächste Mal mit?

Dieser Blickwinkel fehlt uns häufig, denn wir fragen uns häufiger: „Was kann ich nicht?“. Doch über die Bewusstheit darüber, dass wir und wie wir bereits so viele herausfordernde Situationen gemeistert haben, können wir uns selbst ganz viele Geschenke machen! Und es bereitet mir so viel Freude, über diese ressourcenorientierte Arbeit die in uns schlummernden Geschenke auch anderen Menschen aufzeigen zu können.

Wie bist du zur Thematik Resilienz und Achtsamkeit gekommen? Was ist dein persönlicher Bezug dazu?

Fachlich bin ich über meine Themenschwerpunkte der Führungskräfteentwicklung und der Überwindung persönlicher Herausforderungen gekommen. Denn neben den fachlichen Entwicklungen zu „Wie werde ich eine gute Führungskraft?“ geht es bei den Trainings auch darum zu erarbeiten, wie ich persönlich mit dieser neuen Herausforderung gut umgehen kann. Hier spielt das Thema Resilienz eine große Rolle. Resilienzfaktoren bieten Führungskräften sehr viel Unterstützung dabei, einen anderen Blickwinkel auf sich selbst und auf andere zu gewinnen.

Auf persönlicher Ebene bin ich ganz anders zum Thema Resilienz gekommen. Ich komme aus dem Vogtland und mit 16 hat sich für mich alles geändert, denn plötzlich kam die Wende. Meine Zukunft, meine beruflichen Perspektiven, einfach alles hat sich verändert! Und heute weiß ich: ich bin in zwei ganz unterschiedlichen Systemen aufgewachsen und dennoch habe ich alles gemeistert. Lange Zeit war ich mir dieser Ressourcen gar nicht bewusst. Doch die Arbeit mit dem Thema Resilienz hat mich ihrer wieder bewusst gemacht – was ich schon alles gemeistert habe und was ich aus diesen Erfahrungen schon alles lernen und für mich mitnehmen durfte. Die Achtsamkeit darüber hat mir einen sehr großen Ressourcenschatz zur Verfügung gestellt.

Warum liegt es dir am Herzen, den Teilnehmer/-innen in deinem Workshop Resilienz und Achtsamkeit zu vermitteln?

Es mir ein großes Anliegen, diese sich Bewusstwerdung an andere Menschen weiterzugeben, da jeder Mensch schon mal Veränderungen durchlebt hat, jede/-r hat schon mal etwas im Leben gemeistert. Oft lassen wir die Dinge links liegen, die wir gut gemeistert haben. Die Neurowissenschaften lehren uns, wie unser Gehirn funktioniert und dass wir als Menschen darauf gepolt sind, ständig unser Überleben zu sichern. Wir reagieren auf Reize und instinktiv ergreifen wir entweder die Flucht, wir kämpfen oder wir erstarren. Doch als bewusste Wesen können wir uns doch dieses Wissen zu nutzen machen und unser Gehirn darauf trainieren, uns auf die guten und schönen Dinge zu konzentrieren! Mit Resilienz-Training stärken wir genau das. Ich möchte, dass jeder Mensch für sich entdeckt, welcher Schatz in den bereits gemeisterten Herausforderungen zu finden ist. Wir können unseren Selbstwert damit so einfach und so schön befüllen.

Für wen ist dein Workshop besonders interessant?

Dieser Workshop spricht prinzipiell jeden Menschen an! Speziell jede und jeden, die und der das Thema Resilienz nicht nur kognitiv verarbeiten möchte, sondern die Komponente der Körperweisheit erfahren will. Es geht um das „Embodiment“, sprich darum, die eigene Resilienz bewusst körperlich zu spüren und zu verankern. Denn nur die Dinge, die wir durch das eigenen Handeln erlebt haben, können wir im Nachgang gut und regelmäßig anwenden. Diese Erfahrungen stehen uns dann als erlernte körperliche Erinnerungen zur Verfügung. Das Gelernte ist so viel nachhaltiger als rein kognitives Wissen. Unser Körper baut eine Verbindung zu den Embodiment-Praktiken auf, da es im Workshop ein körperliches Erleben geben wird. Die Teilnehmer/-innen sollten somit unbedingt die Offenheit sowie Bereitschaft mitbringen, sich selbst zu erkunden. Es wird auch darum gehen sich auszutauschen. Somit durch einerseits die eigenen Erfahrungen, sowie durch die Erfahrungen der anderen zu lernen.

Wie wird der Workshop für mich als Teilnehmerin aussehen?

Bei diesem Workshop geht es um praktische Anwendungen, es geht um das Erleben. Die Theorie werde ich kurzhalten, denn mir geht es vor allem um das gemeinsame sowie individuelle Erkunden, das Eintauchen in das, was schon da ist. Darum, diese Fülle der körperlichen Wahrnehmungen im Miteinander sowie für sich selbst zu erleben. Um auch Spaß und Freude daran zu bekommen, dieses angewandte Wissen in den Alltag zu transferieren.

Was sind deine Ziele für den Workshop: Mit welchem Wissen sollen die Teilnehmer/-innen nach Hause gehen?

Meine Idee ist es, dass die Teilnehmenden ganz viel Inspiration bekommen, damit sie ganz viele Dinge, die sie im Alltag eh schon tun, in Zukunft anders und für sich gewinnbringend tun werden. Meine Ziele heißen somit Bewusstheit und Praktikabilität. Ich möchte erreichen, dass sie sich ihrer Resilienz bewusstwerden und das ganz spezifisch trainieren können. Wie die Teilnehmer/innen dieses Wissen in ihrem Alltag langfristig für sich nützlich machen können, das lernen sie im Workshop.

Quellen und Bezüge:
  • Hypnosystemische Arbeiten nach Milton Ericsson
  • Gunter Schmidt (Podcasts)
  • Reinhold Barte hypnosystemisches Coaching im Sport (Körperarbeit und das Unbewusste)
  • Maja Storch (Embodimentarbeit)

 

Antje Gorgas ist QuinteSentio-Netzwerkpartnerin, Resilienzcoach, Trainerin für Mindfulness in Organisationen und Mindful2Work sowie SAM-Trainerin (nach dem Salzburger Achtsamkeitsmodell). Gemeinsam mit Simone Hönle und Sabine Horst hat sie ein Resilienzprogramm für QuinteSentio für Gruppen entwickelt. Das Interview führte Charlotte Bock.

QuinteSentio_Resilienzprogramm_Flyer Vorschau